Stoffy’s Weblog

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Vietnamesisches Fernsehen online!

Jeder der die vietnamesischen Fernsehsender genauso gern hat wie ich, hat hier die  Chance, ein paar davon online zu gucken.

video4viet

http://www.vtc.com.vn/

Gruß und viel Spaß damit!

10. Februar 2010 Posted by | Uncategorized | Hinterlasse einen Kommentar

Der lange versprochene Bericht

Lang, lang ists her. So fühlt es sich jedenfalls an. Immerhin bin ich ja auch schon über ein halbes Jahr wieder im schönen Deutschland. Für den einen mag das eine lange Zeit sein, ein anderer wird sagen: „pfff, was sind schon 6 Monate“.

Ich bin diesbezüglich sehr gespalten. Einerseits könnte ich ganze Bücher füllen mit Geschichten die ich seit meiner Rückkehr erlebt habe. Andererseits ist Vietnam,  immer wenn ich mit Vietnam konfrontiert werde, so nah als sei  ich erst gestern abgereist. Ich muss nur auf einer Speisekarte „Pho ga“ entdecken und schon zerreist es mir beinahe das Herz und ich komm aus dem Grinsen nicht mehr raus. Und so liegt es auch nahe, dass mein wöchentlicher Vietnamesischkurs  immer wieder einer meiner Höhepunkte ist. Es bereitet mir immer noch soviel Spaß mich der Sprache hinzugeben. Fast jeden Tag schau ich mir meine Wörter an und bin fleißig am lernen. Fast schon zu viel wenn ich mir, im Vergleich dazu, die Zeit anschaue, welche ich für Uni-Dinge „opfer“. Ein komisches Gefühl so weit weg von Vietnam zu sein, trotzdem aber soviel Energie zu haben um die Sprache tagtäglich zu lernen. Leider habe ich hier noch so gut wie kein Kontakt zu  potentiellen Sprachpartnern. Ich weiß nicht warum, aber ich schaff es einfach nicht Leute auf vietnamesisch anzuquatschen. Obwohl es oft so einfach wär. Xau ho – wie man im vietnamesischen sagen würde.

Aber nun zu dem eigentlichem Anlaß dieses Beitrages: Immer mal wieder werde ich darauf angesprochen, dass ich doch einen finalen Beitrag versprochen hätte. Was ich nicht leugnen kann. 🙂 Also möchte ich meine letzten Tage/Wochen nocheinmal aufrollen.

Die letze Zeit war sehr intensiv. Ich fühlte mich innerlich dazu verplichtet jede Sekunde zu genießen. Im nachhinein finde ich es mannchmal schade, dass ich nicht bis zum bitteren Ende dageblieben bin, sondern schon früher abgereist bin. Aber was will man machen ohne jede Arbeit? Die Sommerferien haben schon sehr früh angefangen und danach war einfach nichts mehr zu tun. Ich habe die letzten Wochen damit verbracht die Kinder im SOS Dorf zu besuchen und mit Ihnen zu spielen. Außerdem war ich noch ein paar Mal in Hanoi um Freunde in der Uni zu besuchen, die ich leider erst viel zu spät kennengelernt habe. Sport und Kunststudenten, welche doch ein anderes Bild von Vietnam haben wie die meisten anderen Vietnamesen. Zumindestens  konnte man mit den Künstlern offener über das Land reden. Auch wenn ihr Englisch leider sehr sehr schlecht war. Allein schon deshalb ist es schade, dass ich erst so spät einen innigeren Kontakt zu ihnen aufgebaut habe, durch die Studenten hätte ich sicherlich mehr vietnamesisch gelernt. Ein paar sehr nette und vor allem weltoffene(re) Menschen.

Die letzten 2 Wochen durfte ich dann ein Workcamp begrüßen, in meinem wunderbaren Städchen Viet tri. Eine multikulturelle Truppe mal wieder. Koreaner, Schweizer, Spanier, Weißrussen, Japaner, Vietnamesen,… Ein sehr sehr lustiger Haufen mit denen ich noch viel Spaß hatte vor meiner Abreise. Ein durchaus würdiges Ende meines Vietnam-Abenteuers. Back in Germany hab ich es dann ersteinmal wieder genossen bei meiner Familie zu sein. Bei meinen geliebten Brüdern, Eltern und natürlich der kleine Enya und ihrer Mama Katja. Das Vietnamfeeling hab ich vollkommen auf meinen Alltag übernommen.  Morgends ein bisschen gearbeitet, mittags faul in den blauen Himmel geguckt. Dann kam der große Schnitt. Plötzlich musste ich mich um einen geeigneten Studienplatz und später um eine geeignete Wohnung kümmern. In beiden Fällen eine durchaus gelungene Wahl. Ich fühl mich sehr wohl ein meinem neuen Leben und es hat durchaus Vorteile die Rübe mal wieder richtig qualmen zu lassen. Auch wenn  die Motivation sehr schwankend ist, hab ich doch viel Spaß an meinen neuen Aufgaben. Es ist einfach meine Pflicht mein Studium vernünftig zu absolvieren. Immer wieder wird mir bewusst wie überpriviligiert wir in Deutschland doch sind und was für eine tolle Ausbildung jeder einzelne von uns genießen kann. Ich wunder mich stark darüber, wie viele Mitstudenten nur am meckern sind und wie nach einem Semester schon 30% das Handtuch schmeißen. Alles scheiße, alles schlecht. Wie viele junge Leute würden alles dafür geben, so gefördert zu werden wie wir.

Rückblickend gibt es nur noch zu sagen, dass es eine wahnsinnig tolle Zeit war in Vietnam. Und ich freu mich jetzt schon riesig darauf wieder hin zu fliegen und all meine Freunde zu sehen und zu bestaunen wie auch dort mit der Zeit seine Wunder vollbringt. So hat meine damalige Köchin mittlerweile geheiratet und ist sogar schon schwanger. Hoch und heilig hatte ich ihr versprochen bei Ihrer Hochzeit dabei zu sein, leider war es zeitlich gesehen nicht gut abgestimmt. Auch die Frau, in die ich damals verknallt war hat sich in den Hafen der Ehe begeben. Einige die ich als Schüler kenne, sind jetzt am Studieren – einige Studenten sind im Beruf. Meine ehemaligen Kollegen kaufen sich reihenweise Autos. Schon verrückt wie schnell das alles geht. Ich bin sehr sehr gespannt auf all die Dinge die ich, 9000km entfehrnt, gar nicht mitbekomme. Hoffentlich erkenne ich das Land überhaupt wieder, wenn ich in wenigen Wochen wieder in dem 2.schönsten Land der Welt bin. Vielleicht werde ich meine Eindrücke dann hier festhalten.  Es ist doch immer wieder schön, sich mal hinzusetzten, sich die Zeit zu nehmen und einfach ein bisschen zu schreiben und vor allem ist es schön sich später durch Bilder und Texte sich all der schönen Geschichten wieder bewusst zu werden. Sehr schade, wenn man sowas einfach vergisst um nur noch dem Alltag hinterher zu hecheln.

In diesem Sinne, danke an alle Leser.

Der größte Dank geht doch an all die Leute die mich unterstüzt haben. Finanziel sowie moralisch und an all die Leute in Vietnam, welche all die Zeit unvergesslich gemacht haben.  Allen voran Mama Luong, Thoa, Oli, Hisar und Malte. Vielen lieben Dank dafür!!

Gerne hätte ich euch noch ein paar Bilder der letzen Tage gezeigt aber aus irgendeinem komischen Grund, kann ich keine finden. Vielleicht hab ich auch gar keine gemacht. Soviel zum Thema Vergessen! 😀

Love you all!

Christoph

4. Februar 2010 Posted by | Uncategorized | Hinterlasse einen Kommentar

Der April

Eigentlich wollte ich die freie Zeit heute morgen in der Schule dazu nutzen meinen „Der April“ Artikel zu schreiben. Aber wie ihr seht hat das nicht so ganz geklappt.Dann halt jetzt.

Angefangen hat der Monat für mich mit einer Fahrt zum Flughafen Noi Bai. Mit Gribbeln in den Beinen stand ich also um 10 Uhr morgends am Flughafen und hab auf meine Mama und ihren Freund Rainer gewartet. War ich froh mal wieder bekannte und vertraute Gesichter aus Deutschland zu sehen. Nachdem man sich erst einmal freudig bergrüßt und in die Arme genommen hatte war es eigentlich auch wieder so als wäre der Tag an dem ich mich in Waldsee verabschiedet hatte gestern gewesen. Wir sind dann gleich mit dem ersten Bus ab nach Viet tri – meiner „Heimatstadt“. Im Bus wurden wir, wie so oft wenn man eine größere Gruppe ist und viel Gepäck dabei hat, übers Ohr gehauen. Obwohl ich mittlerweile ganz ordentlich Vietnamesisch spreche und die Preise auf der Strecke kenne wollte er einfach nicht mit dem Preis runtergehen. Nachdem wir in Viet tri alles Sehenswerte gesehen haben ging es mit dem Bus weiter in die berühmte Ha Long Bucht. Scheinbar unendlich viele Kaltsteinfelsen ragen dort aus dem Wasser. Wir haben eine Nacht in der Bucht auf dem Boot verbracht und uns dann auf der Insel Cat ba absetzen lassen. Nach Sapa ist das, meiner Meinung nach, der schönste Fleck Vietnams. Bei schlechtem Wetter ist man aber ziemlich aufgeschmissen dort. Wir haben uns an einem Tag 2 Motorräder gemietet um die Insel zu erkunden. Nach 2 bis 3 Stunden hat man dann aber auch jede Ecke der Insel gesehen die mit dem Motorrad erreichbar ist. Irgendwann haben wir die Räder abgestellt und sind zu Fuss weiter. Die Insel ist in 2 Teile geteilt. Die Hälfte ist überzogen mit Hotels und Strassen – die andere ist Nationalpark. Dort kommt man eben nur zu Fuss weiter. Auserdem kann man noch an den Strand. Mehr gibts auf der Insel eigentlich nicht zu sehen. Bei schönem Wetter ist die Insel, für ein paar Tage lang, ein Traum. Nach Cat ba ging es nach Hanoi und die knappe Woche mit meiner Mama wahr auch schon vorbei. Ich musste wieder zurück nach Viet tri und meine Mama und Rainer sind mit dem Zug weiter nach Zentralvietnam. Ein sehr schöner Urlaub der rückblickend betrachtet zu kurz wahr. Aber lang ist es ja nicht mehr bis die Heimreise nach Deutschland ansteht.

Obwohl ich mir da mal wieder nicht so sicher bin. Letzte Woche wollte ich eigentlich einen Flug auf anfang/mitte Juni buchen. Ich hab es aber nicht geschafft weil ich die Öffnungszeiten nicht beachtet hatte. Vor 2 Tagen jedoch habe ich in Viet tri einen Ausländer (ihr habt richtig gelesen – noch ein Ausländer in Viet tri – ein Wunder) kennengelernt, der ein Sommerlager für Kids in Viet tri mitorganisiert und dafür noch Plätze für Englischlehrer und freiwillige Betreuer frei hat. Hört sich alles sehr spannend an was er so erzählt. Somit ist meine frühe Heimkehr mittlerweile wieder fragwürdig geworden. Mal sehen wie es sich in den nächsten Tagen noch entwickelt. Meine eigentliche Arbeit ist jedenfalls in wenigen Tagen vorbei.Wahrscheinlich ist dies meine letzte Woche in der Schule. Danach stehen nur noch Klausuren und so an.

Anfang April war zudem noch das lang ersehnte Hung König Festival. Jedes Jahr pilgern tausende von Vietnamesen nach Viet tri um die Mitbegründer des vietnamesischen Volkes zu ehren. Die normalerweise ruhig und in einem Waldstück gelegene Tempelanlage stand kopf. Tausende von Menschen drängen sich auf den Rundweg, vor den Tempeln bilden sich lange Schlangen, ohne ausgefahrene Ellenbogen kommt man nicht zum beten, jeder schuppst und drängelt, etliche Lautsprecher brüllen in den schönen baumbedeckten Berg, alle 5 Meter verkaufen Leute Eis, Pfeifen, Süssigkeiten, Kopfkissen (keine Ahnung wozu?), allerlei Plastikzeugs und vieles mehr. Am Fuss des Berges findet das Rahmenprogram statt. Zahlreiche Plätze zum essen, trinken und Karaoke singen. Ausserdem fanden Theatervorführungen und Sportveranstalltungen statt. Sogar ein kleiner Rummelplatz wurde aufgebaut. Ein sehr cooler Rummel mit Schießbuden, Dosenwerfen, Boxauto, „Riesenrad“ und – wie kann es anders sein – haufenweise Glückspielen. Hört sich an wie auf dem Stadtfest in Waldsee aber wirklich vergleichen kann man das nicht. Alles ein paar Stufen ärmer – und vom deutschen TÜV haben die hier noch nichts gehört. Leider habe ich keine Bilder davon aber ich kümmer mich darum welche zu bekommen. Ansonsten ist nicht viel passiert in Viet tri. Alltag halt.

Momentan bin ich dabei mich an diversen Unis zu bewerben. Das ist ganz schön viel arbeit. Viel zeit- und nervenraubender als ich mir das gedacht habe. Wirtschaftspädagogik, Soziale Arbeit und Wirtschaftswissenschaften sind die Fächer auf die ich mich bewerben werde. Leipzig, Dresden, Münster, Hamburg und Mannheim die Städte. So ist jedenfalls der momentane Stand. Ich hoffe das beste und freu mich schon jetzt auf meine Zeit an der Uni.

Das wars schon wieder mit dem monatlichem Bericht.

Bis bald und mit allerbesten Grüßen

Christoph

Entschuldigung für die Fehler die ich regelmäßig in meine Texte einstreue. Es ist hier im Cafe nicht ganz einfach konzentriert zu schreiben.

5. Mai 2009 Posted by | Uncategorized | Hinterlasse einen Kommentar

Ein Tag in der Schule

Es ist 6 Minuten nach 7 – ich sitze gerade am Lehrerpult einer 12. Klasse und warte darauf, dass ich anfangen kann zu unterrichten . Bevor die Stunde für mich losgehen kann will die eigentliche Lehrerin 20 Minuten mit der Klasse haben. Die heiße „Endphase“ hat begonnen. Nicht nur für mich, auch für die Schüler der 12. Klasse die sich in ihrem letzten Schuljahr befinden. Ich glaube es geht gerade um den nächsten und gleichzeitig letzten Englischtest der demnächst ansteht. Mein Vietnamesisch reicht leider nicht aus um alles zu verstehen. Die Schüler machen auf mich den Eindruck als ob sie so viel verstehen wie ich oder es ist ihnen einfach egal. Totzdem antwortet die ganze Klasse regelmäßig lautstark im Chor mit „vang“ was so viel bedeutet wie „Ja“. Das höfliche Ja.

Mittlerweile ist es 20 nach 7 und ich kann immer noch nicht anfangen. Draußen ist es um diese Uhrzeit schon wärmer als in Deutschland im Hochsommer. Die 5 Deckenventilator laufen auf Hochtouren. Einer davon ist ganz alleine für mich, den Lehrer. Die Schüler haben auf Grund des Orkans der von den Ventilatoren erzeugt wird mühe die Blätter beisammen zu halten welche die Lehrerrin gerade austeilt bzw. austeilen lässt. Bloß nicht zu viel tun – das Motto vieler Lehrer. Immer mal wieder fliegt ein Blatt wie ein Papierflieger quer durch das Zimmer. In 4 Stunden, am Ende meines heutigen Arbeitstages wird es hier so heiß sein, dass mir der Schweiss bei jeder Bewegung in sturzbächen vom Körper laufen wird. Mein Hemd wird übersäht sein mit Schweissflecken die schon gar keine Flecken mehr sind. Mehr Nasse als trockene Stellen. Genau das richtige Wetter um baden zu gehen. Leider ist in den 3 öffentlichen Schwimmbädern der Stadt immer noch kein Wasser. Nach dem Unterricht geht es nach Hause – Mittagessen. Ich bin mal wieder ohne Essen aus dem Haus gegangen weil ich, wie so oft, zu knapp aufgestanden bin. Aber das kenn ich ja noch all zu gut aus meiner Zeit als Schüler. Gut dass es direkt neben der Schule einen kleinen Imbiss gibt. Vielen Schülern geht es besimmt ähnlich wie mir aber sie haben im Gegensatz zu mir nicht die Möglichkeit das Schulgelände zu verlassen. Nur im Krankheitsfall oder mit besonderer Genehmigung. Weil sie aber trotzdem Hunger haben bietet der Imbiss einen „schmeiß-Geld-über-die-Mauer-dann-schmeiß-ich-was-zum-Essen-rüber“ Service an. So hört man regelmäßig, wärend man beim essen sitzt ein lautes „co oi! – mot bang my“ (Huhu! – Ein Sandwich bitte). Dem Ruf folgt dann eine 5.000 Dong Note über die 3 Meter hohe Mauer. Daraufhin wird ein Sandwich fertig gemacht, in eine Tüte gepackt und mit einem langen Stock über die Mauer befördert. Komischerweise scheint das niemand zu stören.

Jetzt ist es 9.25 – ich habe eine halbe Stunde Pause. Ich sitze auf einer Parkbank mitten auf dem Schulhof und lasse es mir im Schatten der kleinen Bäume gut gehen. Gerade haben 2 Schulklassen Sportunterricht. Einen Sportplatz mit 400 meter Bahn, Sprunggrube, etc. gibt es hier nicht. Hier gibt es nur den von 4 Gebäuden eingerahmten Schulhof. Der Sportunterricht sieht so aus: Die Jungs spielen – wie immer – Fußball. Die Mädchen machen Staffellauf, Hochsprung, Badminton oder sitzen so wie ich im Schatten und ruhen sich aus. Der Lehrer sitzt bequem auf einem Stuhl, ebenfalls im Schatten, und wirkt dabei wenig interressiert. Soeben „trommelt“ es zur Pause (hier gibt es statt einer Schulglocke eine Schultrommel). Das Zeichen für mich das Laptop zu verstauen und ins Lehrerzimmer zu gehen.

11 Uhr – ich sitze zu Hause in meinem „Wohnzimmer“ und bin ziemlich geladen. Die letzte Stunde war grauenhaft. 56 Schüler die einfach nicht aufgehört haben laut zu sein und gar nicht daran dachten mit zu arbeiten. Mannchmal stoße ich echt an meine Grenzen in den Klassenzimmern. Trotz Strafarbeiten, 2 Schülern die ich rausgeschickt habe und mehrmaligem ermahnen hat es heute einfach nicht geklappt. Daraufhin habe ich die Stunde knappe 10 minuten früher beendet als geplant und den Schülern gesagt, dass ich so nicht unterrichte. Das hat die Klasse ein bisschen betroffen gemacht. Einige sagten leise „sorry“ aber kurz später waren sie wohl einfach glücklich, dass sie früher heim durften. 1 zu 0 für die Schüler. Woran es gelegen hat weiß ich nicht. Einerseits ist die Luft vllt. ein wenig raus auf Grund der nahenden Sommerferien. Zudem war es die letzte Stunde und bei dem Wetter fällt es sicher vielen schwer sich zu konzentrieren. Morgen geht es in die nächste Runde. Ich bin jetzt schon gespannt wie viele Schüler die Strafarbeit gemacht haben und wie viele sie „vergessen“ haben. In solchen Stunden wie diesen bin ich echt stark am Zweifeln ob der Lehrerberuf wirklich das richtige für mich ist. Aber das muss ich ja jetzt noch nicht entscheiden.

5. Mai 2009 Posted by | Uncategorized | Hinterlasse einen Kommentar

Bilder – Bilder – Bilder

Xin Chao

Ich bin endlich dazu gekommen ein paar Bilder hochzuladen.

Ziehts euch rein: http://picasaweb.google.com/christophschieren. Der Link ist auch rechts in der Leiste zu finden.

Gruss

14. April 2009 Posted by | Uncategorized | Hinterlasse einen Kommentar

Der Maerz

Halli hallo…

wie gehts den so? Der Stoffy der hoert Radio. Und was er da so hoert ist vor allem „Wirtschaftskriese“, „schlechtes Wetter“ und „G20“. Davon bekommt man hier, 9000 km entfehrnt, herzlichst wenig mit. Die Wirtschaftskriese zieht scheinbar auch hier seine Kreise aber ich habe bisher noch nichts von Werksschliessungen, entlassungen, kurzzeitarbeit oder ahnliches gehoert. Es scheint auch sehr schwierig zu sein an derartige Informationen zu kommen. Auch fuer Vietnamesen. Die Presse und all das was dazu gehoert ist eben noch stark vom Staat gelenkt. Vielleicht wird auch einfach nichts geschlossen. Die Wirtschaft geht hier ja trotzdem noch aufwaerts. Nur nicht mehr so schnell. Die einzige moegliche Auswirkung die mir bisher ins Auge gefallen ist, ist der starke Rueckgang von Touristen. Wenn man durch Staedte wie Hanoi geht sieht man deutlich weniger Touries als vor ein paar Monaten. In den diesjaehrigen Semesterferien war deutlich weniger los als in den letzten Ferien. Das kann aber auch andere Gruende haben. Vllt. einfach nur Saisonbedingt.

Das Wetter ist zur Zeit richtig verrueckt. „Aprilwetter“ in extrem. Tag 1: ueber 30 Grad – blauer Himmel – Sonnenschein. Tag 2: um die 20 Grad – alles grau – Regen. Tag 3:  morgends ueber 30 Grad – blauer Himmel – Sonnenschein / abends um die 20 Grad – alles grau – Regen. Tag 4: weniger als 20 Grad – grauer Himmel – Graupel – 24 Stunden kein Strom. Total komisch im Moment. Es zehrt unheimlich an den Kraeften und an der Stimmung.

Ich bin tatsaechlich das erste Mal von einer schlechten Stimmung befallen. Irgendwie klappt alles nicht so gut, Arbeit macht nicht so Spass, Wetter ist scheisse und ich fuehl mich die ganze Zeit schlapp und lustlos. Was ist der Grund? Bisher sind alle schlechten Schwingungen einfach an mir vorbei geflogen oder abgeprallt. Ein Grund ist sicherlich das Wetter das wirklich furchtbar wechselhaft ist. Ein anderer koennte die Arbeit in der Schule sein. Die Lehrer verlassen sich immer mehr auf mich was eigentlich ein Supergefuehl seien sollte. Das heisst ich arbeite eigenstaendig, keiner funkt mir in meinem Unterricht dazwischen oder sagt mir was ich machen soll. In Klassen mit ueber 50 Schuelern eine Sprache zu unterrichten ohne die Sprache der Schueler zu sprechen ist aber sehr sehr anstrengend. Da bin ich nach 3 oder 4 Stunden am vormittag meistens voellig fertig. So fertig dass ich mich nach dem Mittagessen erstmal ein paar Stuendchen hinlegen muss. Oft geh ich dann nicht mal mehr ins Kung fu weil ich einfach zu fertig bin, ich nochmal unterrichten muss oder das Wetter scheisse ist. Training ist immer im Freien.

Ab naechster Woche geht es aber hoffentlich wieder aufwaerts. Meine Mama kommt mich hier besuchen und das Wetter soll endlich mal konstanter werden. Mir wird immer wieder bewusst, dass die Zeit in der Schule so langsam knapp wird. Ab Anfang Juni sind Sommerferien und fuer mich gibt es dann nichts mehr tun. Ab dann koennte ich theoretisch auch nach Hause fliegen aber ich schaetze, dass ich die Zeit bis zum Ende auskosten werde. Einige der anderen Auslaender wollen noch ein bisschen nach China. Vielleicht werde ich mich da noch anschliessen. Ist aber auch ein bisschen eine Geldfrage.

Was gab es sonst noch neues im Maerz? An den Wochenenden war ich eigentlich immer unterwegs. Ein Wochenende war ich mit Frieder, Lousia, Olli, Malte und Hisar in Do Son, einem Erhohlungsort am Meer. Endlich mal wieder baden und am Meer relaxen. Mittag haben wir uns 3 Tandems geliehen und sind ein bisschen die Kueste entlang gefahren, abends ging es dann zur karaoke. Das werde ich in Deutschland schwer vermissen – hier gibt es an jeder Ecke ein Karaoke-cafe in dem ordentlich rocken kann.

An einem anderem Wochenende fand ein Musikfestival in Hanoi statt. Housemusik in Vietnam – herrlich. Schade das auf solchen Festen fast nur Auslaender sind. Die Tanzflaeche jedenfalls wird meistens nur von Auslaendern gerockt. Das Feiern muessen die hier noch ein bisschen ueben. Trotzdem ein schoener Abend mit vielleicht ein bisschen viel Alkohol. Aber das kennt man ja aus Deutschland.

Ausserdem fand hier mal wieder ein „Workcamp“ statt. D.h. zwischen 10 und 30 Freiwillige die fuer 2 Wochen hier arbeiten. Vorwiegend im SOS Dorf und einer Schule fuer behinderte. Das Workcamp bestand mal wieder fast nur aus Asiaten. Viele Japaner, Vietnamesen und Koreaner. Eine Englaenderin war diesesmal noch mit an Bord. Es ist immer toll wenn so ein Workcamp stattfindet. Abends geht man was trinken, zur karaoke oder in die Dorfdisko. Meistens sehr sehr lustig. Auserdem bekommt man immer wieder was von anderen Kuluren mit. Vor allem Japan gefaellt mir immer mehr. Irgendwann muss ich dort einfach mal hin. Scheint ein echt tolles Land zu sein.

Das war eigentlich alles vom Maerz.

Eine Sache gibts noch: Wie oft bekommt man doch zu hoeren wie wichtig gute Beziehungen sind. Ich hab wieder einmal festgestellt das beziehungen das Leben manchmal wirklich einfacher machen. Vor allem in Vietnam. Die Polizei hat mich angehalten weil ich ueber eine rote Ampel gefahren bin (was hier nicht so unueblich ist). Bloederweise hatte ich die Motorradpapiere nicht dabei und einen Fuehrerschein hab ich ja sowieso nicht. „Scheisse“‚, dachte ich mir „das motorbike ist weg. Zumindestens wird es sehr sehr teuer“. Ich habe mit umgerechnet 50 Euro gerechnet was in entwa der normalen Strafe entspricht. Es haette aber auch schlimmer werden koennen da ich ja nicht einmal den Fuehrerschein habe. Die Polizei hat jedenfalls mein Bike mitgenommen und gemeint ich solle die naechsten Tage auf dem Revier vorbeischauen. Wieder zu hause habe ich dann eine Bekannte angerufen und sie gefragt ob sie mir helfen koenne. Deren Mann ist bei der Polizei weit oben. Der hat dann einen Termin fuer mich vereinbart mit dem Bezirksobersten. Nach einem Mittagessen, ein paar freundlichen Worten und umgerechnet 5 Euro hatte ich dann mein Motorbike auch wieder in der Hand. „Fahr nicht mehr ueber rot und vielleicht waere es besser, wenn du den Fuehrerschein machst“ hiess es nur. Glueck gehabt!!

Das naechste Mal: „Der April“ Dort werde ich ueber die Zeit mit meiner Mutter, das Hung-Koenig-fest welches gerade laufft und vieles mehr berichten. Dann wird es auch endlich eine Menge Bilder von mir geben. Freut euch drauf!

Bis bald

Gruss Christoph

2. April 2009 Posted by | Uncategorized | Hinterlasse einen Kommentar

Der Februar

Hallo ihr Lieben

Der Februar war sehr entspannt. Er begann mit einer 3 woechigen Reise durch Laos, Kambodscha und Suedvietnam. Das heist eigentlich begann die Reise schon ein bisschen frueher, ende Januar. Ich habe meinen Neujahrsurlaub  (Chinesisches Neujahr/Mitte Januar) um 2 Wochen verlaengern lassen und bin mit Olli nach Laos gefahren. Der urspuengliche Plan war: 3 Freunde, die schon vor Neujahr nach Laos gefahren sind, in Laos zu treffen um dann gemeinsam nach Kambodscha und Suedvietnam zu reisen. Wie man sich aber denken kann, hat das natuerlich nicht geklappt. Ohne Handy und so weiter ist es aber auch echt schwer sich in einem fremden Land zu verabreden. Ich weiss gar nicht wie das unsere Vorgaengergeneration gemacht hat, wenn sie sich stoppenderweise irgendwo in Italien verabredet haben. Bei uns hat es jedenfalls nicht geklappt mit dem Treffpunkt. Mag aber vielleicht auch an der vietnamesischen Mentalitaet liegen die uns mittlerweile fest im Griff  hat „Bloss keine Hektik – wird schon irgendwie hinhauen“.

p13100721So sind Olli und ich dann also wie schon gesagt zu Zweit losgezogen. In Laos haben wir uns erst Vientianne angeschaut und sind dann schnell nach Sueden in Richtung Kambodscha gefahren. Wir haben uns noch ein paar Tage in kleineren Laotischen Staedten aufgehalten aber irgendwie konnte ich mich nie so richtig mit dem Land anfreunden. Woran es genau gelegen hat weiss ich nicht aber alles im allen waren mir glaube ich einfach zu viele „Spasstouristen“ unterwegs und die Einheimischen waren oft nicht gerade freundlich was ich denen aber nicht wirklich veruebeln konnte bei so vielen „bloeden“ Touries. Fuer Partymacher oder Leute die gerne mit Menschen aus anderen „westlichen“ Kulturen zusammen kommen ist Laos ein Traum. Nach so etwas bin ich aber in meinem Urlaub nicht wirklich auf der Suche. Das selbe kann ich jedes Wochenende in Hanoi in diversen Diskos erleben.

Olli hat das ziemlich aehnlich empfunden und so sind wir nach wenigen Tagen nach Kambodscha eingereist. Die p2050292ersten paar Tage haben wir in  Ratanikiri verbracht. Eine wahsinnig schoene Gegend mit dem schoensten Natursee den ich je gesehen habe. Superschoenes ganz klares Wasser und schoen kuehl. Genau die richtige Temparatur um im Februar bei ueber 30 Grad schwimmen zu gehen. Auserdem haben wir dort eine kleine p2050434Elefantentour gemacht. Superlustig, wie auf einem schwankendem Boot. Nichts fuer schwache Maegen. Eine Stunde auf dem Ruecken eines Elefanten ueber Kautschuk und Cashewnussplantagen. Echt super.

Danach ging es weiter nach Pnom Penh. Der Hauptstadt. Eine sehr schoene Grossstadt mit viel weniger Verker und viel mehr Gruen als in den meisten Vietnamesischen Staedten. Dort haben wir uns die ueblichen Sehenswuerdigkeiten angeschaut. Alles in allem nichts besonderes.

 

p2090577Von Pnom Penh ging es ein paar Tage spaeter weiter nach Siem Reap. In der Stadt selber gab es nichts zu sehen ausser viele Hotels und Restaurant aber wenige Kilometer auserhalb befindet sich die riesige Tempelanlage von Angkor. Das Zentrum des ehemaligen Khmer-Koenigreiches (9. bis 15. Jahrhundert ). Damals sollen bis zu 1 Millionen Menschen dort gelebt haben. Meines Wissens nach ist es der groesste Tempelkomplex der Welt mit ueber 200km^2. Es sollen bis heute ueber 1000 Tempel und Heiligtuemer bekannt sein. Der groesste und bekannteste Tempel ist wahrscheinlich Angkor Wat. Bekannt unter anderem auch aus Filmen wie Tomb Raider. Wirklich sehr sehr beeindruckend die Anlage dort. Olli und ich waren wohl die einzigen die sich zu Fuss dort reingetraut haben. Jedenfalls haben wir niemand anderen dort per pedo gesehen. Alle waren mit Taxi, TukTuk (kleines Motorradtaxi) oder Fahrrad unterwegs was auch nicht so ganz unbegruendet ist mit bis zu 4km zwischen den einzelnen Tempeln. Wir haben uns dazu entschieden nur 4 Tempel anzuschauen um nebenbei noch ein bisschen was von der Natur und den Menschen mitzubekommen. Es macht glaube ich auch keinen Sinn an einem Tag 10 Tempel oder so anzugucken.p2120684

Von Siem reap haben wir uns einen Bus nach Ho-chi-minh city (saigon) genommen. Dort haben wir uns dann auch endlich mit denen  getroffen die wir eigentlich schon in Laos treffen wollten. In Saigon haben wir ein paar Tage verbracht und eigentlich nur das normale Program durchgezogen. Museen, bekannte Ecken, wichtige Gebaude und so weiter. Wer jemals den Weg nach Saigon finden sollte, sollte sich auf einiges gefasst machen. Eine riesige, mega hektische Stadt. Teilweise mit einem Flair von einer europaischen Grossstadt aber mit so unglaublich vielen Autos und Motorraedern das selbst Vietnamesen an roten Fussgaengerampeln stehen bleiben, und das soll was heissen. Das ist echt wahnsinn. Da ist Hanoi teilweise echt ein ruhiges Plaetzchen dagegen. Aber das muss man selber erlebt haben. Ich kanns jedenfalls nicht so richtig in Worte fassen.

Weil die Zeit nicht fuer mehr gereicht hat, haben wir uns in Saigon in den Zug nach Hanoi gesetzt. Fast 40 Stunden in einem Schlafwagen. Superlange aber trotzdem eine schoene Fahrt. Einmal durch fast ganz Vietnam. Vorbei an riesigen Reisfeldern, Palmenwaeldern, wunderschoenen Landschaften und einigen Stadten/Doerfern. Das schoenste Teilstueck liegt zwischen Da Nang und Hue. Die Bahn ueberquert dort den Nebelpass – direkt am Meer entlang. Ich kann wie schon einmal frueher erwahnt keine Bilderalben hochladen. Mitte April werde ich aber einen Laptop haben und dann werd ich nach und nach die besten Bilder hochladen. Freut euch drauf!!

Zurueck im heimischen Viet tri ging es dann am naechsten Tag auch schon mit der Arbeit weiter. Die letzten Wochen musste ich ein bisschen mehr als gewohnt arbeiten weil immer mal wieder Lehrer ausgefallen sind die ich vetreten habe. Es ist eine schoene Erfahrung ein paar Klassen fuer einige Stunden alleine zu unterrichten, normalerweise ist immer mal wieder ein Lehrer dabei der mich ein bissle unterstuetzen soll.

Neu ist ansonsten noch, dass wir nur noch zu 2. in Viet tri wohnen. Malte und Hisar sind ca. 150km weitergezogen. Es gab einige Probleme in deren Schule und so haben sie sich dazu entschieden die Arbeit und den Wohnort zu wechseln. So weit ich weiss geht es ihnen dort auch ganz gut. Jedenfalls besser als hier. Ich bin immer noch sehr gluecklich mit Viet tri, meiner Arbeit, meinen Kollegen und eben alles was so dazu gehoert.

Zurzeit ist wieder mal ein „Workcamp“ hier in Viet tri was immer wieder fuer frischen Wind und ein bisschen abwechslung sorgt. „Workcamp“ heist, dass einige Freiwillige (1 mal in 2 Monaten) fuer 2 Wochen hier wohnen und im SOS Dorf bzw. einem Behindertenheim arbeiten. Das heist hauptsaechlich Spiele spielen, englisch unterrichten und renovierungsarbeiten. Immer eine menge Spass aber leider nur fuer 2 Wochen. Aber dazu schreib ich in meinem naechsten Artikel (Der Maerz) ein bisschen mehr.

Bis bald

Christoph

15. März 2009 Posted by | Uncategorized | 2 Kommentare

Dezember/Januar

Moin Mausfans

Nachdem ich ewig nichts mehr geschrieben habe ist es schwerer denn je einen passenden Einstieg zu finden. Wo anfangen zu erzaehlen?

Vorweg erst einmal: mir geht es sehr gut hier. Ich habe immer noch Spass an der Arbeit und vor allem am vietnamesischen Leben. 5 Monate bleiben mir noch und ich weiss jetzt schon, dass ich einiges vom vietnamesischen Leben vermissen werde wenn ich wieder in Deutschland bin.

Seit meinem letztem Eintrag war ich fast ununterbrochen auf Reisen. Ich war nur ganz wenige Tage zu Hause und arbeiten musste ich gar nicht. Mein Gipfelerster Trip ging an Weihnachten nach Sapa, nah an der Grenze zu China. Dort habe ich die heiligen Tage diesesmal ganz anders verbracht. Ich habe, den mit ueber 3000 Metern hoechsten Berg Vietnams (sogar hoechsten Berg ganz Indochinas) bestiegen. Eine sehr anstrengende aber wunderschoene Toupc250141r. Fuer Bersteigfans auf jeden Fall zu empfehlen. Nach 4 Tagen im Bergdorf bin ich wieder fuer ein paar Tage nach Viet tri. Es ist immer wieder super in Vietnam mit dem Zug zu fahren. Vor allem in der billigsten Klasse auf  Holzbaenken. Es ist zwar mega unbequem dafuer hat man aber einen ganz anderen Kontakt zu den anderen Mitreisern die in den wenigsten Faellen Auslaender sind. So kommt man beispielsweise schnell zu einem Gespraech mit Vietnamesen, meist auf Vietnamesisch, und um die Stimmung zu lockern wird das ein oder andere Glaeschen Vodka gekippt. Nach 10 Stunden auf einer Holzbank war ich trotzdem heilfroh endlich in Viet tri angekommen zu sein. Es ist wirklich verueckt wie schnell sich ein Gefuel von ‚zu Hause‘ entwickeln kann. Ich lebe zwar erst ein halbes Jahr hier aber ich freu mich jedesmal wie ein Kleinkind wenn ich „heimkomme“ als ob ich noch nie irgendwo anders gewohnt haette.

Nach ein paar Tagen zu Hause hab ich dann kurz nach Neujahr meinen Vater vom Flughafen in Hanoi abgeholt. Er war 3 Wochen hier in Vietnam um mich zu besuchen. Die ersten Tage haben wir in Hanoi verbracht. Wenn man schonmal in Vietnam ist muss man sich natuerlich die Sehenswuerdigkeiten der Hauptstadt anschauen. So konnte ich mich mal wip1030013eder als Touristenfuehrer auszeichnen. In Hanoi haben wir uns dann in den Zug gesetzt und sind erst in Hue wieder ausgestiegen. Dooferweise hat es die ganze Zeit geschuettet. So sind wir nach einem Tag Sightseeing in Richtung schoenes Wetter gefluechtet. Eigentlich wollten wir auf unserer ganzen Reise nicht viel weiter suedlich als Hue aber die Entscheidung nach Sueden zu fahren war eine gute Entscheidung. Bei um die 30 Grad sind wir dann ein paar Tage mitten im Januar am Strand in der Sonne gelegen. Nha Trang hat einen wunderschoenen Strand an dem es sich ein paar Tage sehr gut aushalten laesst. Das Wasser war schoen warm und es gab richtig hohe Wellen. Am ersten Tag noch etwa mikrige 2 meter Wellen, am letzten Tag haben die Wellen dann schon locker an der 4 Meter Marke gekratzt. Ein Heidenspass da reinzujucken und sich von der Welle verbiegen zu lassen.

Ich musste Mitte Januar bloederweise auf ein 5 taegiges Seminar. So musste ich mitten in unserem Urlaub wieder nach Hanoi reisen. Weil der Zug schon voll war und Flug zu teuer musste ich dann spontan fuer ueber 1000 km den Bus nehmen. Und das auf vietnamesischen Strassen die oefters mal von Schlagloechern und Leuten die ihr Motorbike nicht beherschen uebersaet sind. Irgendwann bin ich dann, nach 40 Stunden, einigen Vollbremsungen, Reifenwechseln etc. in Hanoi angekommen und musste mich direkt nochmal fuer 4 Stunden in den Bus setzten um zum Seminar zu kommen.

Es war das „Halbzeitseminar“ auf dem angesprochen wurde wie es uns denn geht, was gut ist, was schlecht ist, was man besser machen kann, wie man das Jahr erfolgreich abschliessen kann. Es war ein ganz lustiges und hilfreiches Seminar gefuehrt von unserem deutschem Koordinator Timo. An dieser Stelle, ganz liebe Gruesse und Danke fuer die tolle Betreuung.

Ich weiss nicht genau was es war aber nachdem Seminar vorbei war, lag ich erst einmal flach. Ich habe mich kurze Zeit spaeter mit meinem Vater in Viet tri getroffen, leider mussten wir aber unsere Plaene, nach Sapa in die Berge zu fahren, kurzfristig beerdigen. Papa ist fuer ein paar Tage in ein nahgelegenes Zen Kloster gefahren und ich habe mich zu Hause von meiner Erkaelltung erholt. Die letzten Tage haben wir dann wieder in Hanoi verbracht und unserer 3 woechige Reise gemuetlich mit ein bisschen Schopping ausklingen lassen. Es waren sehr schoene 3 Wochen mit allerlei schoenen Erlebnissen. Ich freu mich schon jetzt auf den April in dem meine Mama mich besuchen kommt und vor allem auf den Juli wenn ich alle bekannten Gesichter in Deutschland wieder sehe.

Nachdem mein Vater dann wieder nach Deutschland abgereist war, stand dann auch schon das Tet fest an. Das Vietnamesische Neujahr. (Neujahr im Mondkalender). Mit diesem Tag bin ich dann auch schlagartig 23 Jahre alt geworden. Lustigerweise bin ich in Vietnam 23 Jahre alt und in Deutschland nur mickrige 21. Hier feiert man mit der Geburt den 1. Geburtstag, also ein Jahr frueher als in Deutschland und jeder wird an Neujahr ein Jahr aelter.

Danach hab ich mit Olli Laos, Kambodscha und Suedvietnam bereist. Dazu aber mehr in ein paar Tagen.

An alle ganz liebe Gruesse. Ich werde versuchen mal wieder oefters was von mir zu hoeren zu lassen.

Christoph

23. Februar 2009 Posted by | Uncategorized | Hinterlasse einen Kommentar

ein Lebenszeichen

Hi guys…

Ich lass mal wieder was von mir hoeren nachdem mich einige Nachrichten erreicht haben ob ich noch lebe. Jap, ich lebe noch. Und zwar immer noch ganz gut. Da sich aber derzeit kaum etwas aendert weiss ich auch nicht so richtig ueber was ich schreiben soll. Es ist alles noch wie in meiner letzten Rundmail beschrieben (die meisten von euch muessten die haben). Arbeit ist nicht sooo super, aber geht ganz gut. Wenn ich mal nicht arbeite, dann wird viel gegammelt. Abends geh ich hin und wieder mal n Bierchen trinken oder ins Kino oder so. Am Wochenende bin ich meistens auf Reisen weil hier in Viet tri einfach so gut wie nichts los ist.

Tagsueber ist es immer noch schoen warm hier. „T-shirt, und lange Hose“ Wetter. Nachts ist es aber sehr kalt. Ich werde im Januar mal einen groesseren Artikel schreiben weil um Weihnachten und die Zeit danach einiges ansteht.

Bis dahin

Liebe Gruesse aus dem schoenen Vietnam

2. Dezember 2008 Posted by | Uncategorized | Hinterlasse einen Kommentar

Motorrad, Tam Dao und andere Sachen

Zuallererst möchte ich voller Stolz verkuenden, dass ich, wie im letzten Beitrag angekuendigt, mir ein Motorbike gekauft habe. Mein erstes eigenes motorbetriebenes Fortbewegungsmittel. 

Man bin ich stolz. Auch wenn es mehr oder weniger ein Schrotthaufen ist, der sich hin und wieder mal bewegt. Ich bin auch gleich nach dem Kauf zur Werkstatt gefahren und habe einige Dinge reparieren lassen. Das gute ist, dass Reparaturen super billig sind. Das schlechte ist, dass die Handwerker nicht so gruendlich arbeiten wie in Deutschland. So muss ich beispielsweise morgen noch einmal meine Bremse machen lassen. Die wackelt sehr gefaehrlich an meinem Motorbike rum. Lange haelt die wohl nicht mehr.

Aber die Bremse hat auch ehrlich gesagt allen Grund dazu sich ein bisschen haengen zu lassen. Ich war am Dienstag und Mittwoch auf einer 2. taegigen Tour und bin dabei nicht gerade zimperlich mit dem Bike umgegangen. Am ersten Tag waren wir in Cat ba. Ein Ort hoch oben in den Bergen. Wahnsinnig schoen dort mit einem sehr angenehmen Klima. Das schoenste an diesem Tag war die Strasse die zu dem Bergdorf gefuert hat. Eine enge Bergstrasse mit vielen Serpentinen und voller Vietnamesen auf Motorbikes. Es wirklich wahnsinnig schoen dort hoch zu prettern und dabei die wunderschoene Aussicht zu genießen. Am 2. Tag sind wir dann ein bisschen Abseits von gut ausgebauten Strassen gefahren. Irgendwann waren die Strassen nur noch aus Kies und Sand. Und das bei Steigungen von teilweise mehr als 10%. Ein riesen Spaß das Ganze. Irgendwann muss ich mal mit meinem großen Bruder hier her kommen. Supergeile Lehmpisten mit hin und wieder kleinen Baechen die ueberquert werden muessen. Genau das richtige Gelaende fuer einen Wrangler. Leider kann ich erst einmal keine Bilderalben hochladen. Hier im Internetcafe habe ich nicht die noetige Software dazu.

Heute haben wir (mal wieder ganz spontan) besuch von Cuong bekommen. Er ist der Vizechef von VPV (Partnerorganisation von ICJA). Er hat uns berichtet, dass wir wohl noch mal ein paar Tage/Wochen ohne Arbeit in unserem eigentlichen Projekt auskommen muessen. Eigentlich haetten wir nach vorigem Stand am Montag anfangen sollen. Sehr schade, dass sich der Start wieder verschiebt.

Mittlerweile sind wir jedoch soweit, dass wir uns die Tage (ab 14 Uhr) vollstopfen koennen mit Arbeit. Um 14 Uhr bin ich fuer 1,5 Stunden im SOS-Kinderdorf um zu unterrichten. Dort ist es wirklich klasse. Die Kids sind einfach super. Es macht richtig Spaß mit ihnen zu arbeiten. Ich habe mir sogar schon ueberlegt, die Schule hinzuschmeissen um langfristig mehr im SOS Dorf machen zu koennen. Nach dem Unterricht wird entweder Fussball im Dorf gespielt oder heimgefahren um die „giftet-students“ zu unterrichten. Ab naechster Woche kommt noch ein Englisch Projekt mit Nachbarskindern dazu. Wir werden versuchen denen ein bisschen Englisch beizubringen. Ausserdem werde ich mich bemuehen hin und wieder ins Walfarecenter schauen zu koennen. Eine Einrichtung fuer behinderte, meist taube oder stumme, Kinder die dort wohnen. Zusaetzlich habe ich die Chance ein bisschen Geld zu verdienen indem ich privat Englisch unterrichte. Ich hab mich bisher aber noch nicht entschieden ob ich das machen soll. Der soziale Aspekt sollte bei einem freiwilligen sozialen Jahr eigentlich im Fordergrund stehen. Ausserdem steht noch 2-3 mal die Woche bing-ding (Vietnamesischer Kung-Fu) an. Ihr seht also, mir wird es hier nicht langweilig. Wenn man die kleinen Touren nach Hanoi oder in die naehere Umgebung (Nationalparks, Berge, Tempel oder aehnliches) und natuerlich das gute Essen dazurechnet ist es wirklich ein sehr entspanntes und schoenes Leben hier. Ich werde wohl Privatlehrer werden, eine Vietnamesin heiraten, ein paar Kids aus dem SOS Dorf adoptieren und einfach hier bleiben.

Bis zum naechsten Eintrag.

Ganz liebe Gruesse aus Viettri city

Christoph

5. September 2008 Posted by | Uncategorized | 6 Kommentare